Skulptur im Innenraum
Dem Maß meiner Hand entspricht das Maß des Stahls, mit dem ich im Innenraum arbeite. Mit massivem, industriell vorgefertigtem, also handelsüblichem massivem Solid square steel schaffe ich Linien. Wo sich die Stababschnitte treffen, entsteht der Eindruck von körperlicher Gelenkigkeit und möglicher Bewegungsfähigkeit. Meine Linien sind Chiffren meiner eigenen körperlichen Befindlichkeit. Sie umschreiben Raum, sind Seismogramm linearer Verläufe. Die Stahllinie ist Raumzeichnung und beschreibt einen Weg von hier nach dort. Sie ist damit auch Metapher für Lebenszeit von der Geburt bis zum Tod. Unterschiedliche Formcharaktere bilden einen skulptural choreografischen Raum, in dem es keine formalen Wiederholungen gibt: Kleine, dichte Formen stehen gleichwertig gegen große, ausladende Stahllineamente, Ruhe steht gegen Nervosität, vegetabiles Wachstum gegen konstruierte Starre, sich dem Auge vermittelnde Leichtigkeit gegen physische Tonnenschwere. Starres scheint in Bewegung – in einer Bewegung, die im Moment der Betrachtung innezuhalten scheint.